Die EZB-Strategie sei falsch und müsse geändert werden, sagte er am Sonntag in einem Interview des ORF. Negativ-Zinsen hätten ungewollte Nebenwirkungen, auch für Unternehmen. Er hoffe, dass die neue EZB-Chefin Christine Lagarde ab November auch einen neuen Ansatz einbringe.

Sie habe es bereits beim Internationalen Währungsfonds verstanden, unterschiedliche Meinungen zu vereinen. "Ich bin überzeugt, dass sie die dissenten Stimmen gehört hat, dass sie sie ernst nehmen wird und versuchen wird, hier einen neuen Ansatz zu finden."

Die Französin folgt auf den Italiener Mario Draghi, der Ende Oktober nach acht Jahren im Amt aufhören wird. Seine Zeit war durch Nullzinsen und billionenschwere Anleihenkäufe geprägt, um den Euro zu stabilisieren und für eine höhere Inflation zu sorgen.

Erst zuletzt hatte er die Weichen gestellt, dass die Geldpolitik noch auf absehbare Zeit locker bleiben wird. Das EZB-Ratsmitglied Holzmann sagte, die Europäische Zentralbank sollte statt immer neuer Geldspritzen lieber darüber nachdenken, ihr Inflationsziel vorübergehend auf 1,5 Prozent zu senken. Es liegt bei knapp zwei Prozent, wird aber seit Jahren verfehlt.

(Reuters)