Auch das Image der Schweiz werde darunter leiden, sagte Stéphane Koch, Spezialist für Cybersicherheit und Vizepräsident der Sicherheitsfirma Immuniweb, in einem Interview mit den Zeitungen "24 heures" und "Tribune de Genève" vom Montag: "Selbst die neuen Gesetze zum Datenschutz oder das Gesetz zur Informationssicherheit gehen nicht weit genug", sagte er.

Unternehmen müssten gesetzlich dazu gezwungen werden, für ihre IT-Sicherheit zu sorgen. Ansonsten sollten sie für Datenverluste oder Angriffe haftbar gemacht werden, so Koch.

Unzuverlässige IT-Dienstleister stärker kontrollieren

Abgesehen von Unternehmen werden auch Gemeinden immer häufiger Opfer von Cyberangriffen - der Fall von Rolle VD im letzten Jahr ist ein Beispiel dafür. Auch hier müssten grosse Anstrengungen unternommen werden, meinte Sébastien Fanti, Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter des Kantons Wallis.

Unzuverlässige und unzureichend kontrollierte IT-Dienstleister sind seiner Meinung nach ein Grund für diese Anfälligkeit: "Wenn man sich die Fälle von erpressten Gemeinden in der Westschweiz ansieht, stellt man fest, dass diese im Bereich der IT-Sicherheit oft mit denselben Unternehmen zusammenarbeiten", sagte er. Diese Unternehmen sollten stärker reguliert werden.

Der Präsident von Zendata, Steven Meyer, sagte: "Das Problem lässt sich nicht durch Regulierung lösen." Seiner Meinung nach ist es die Aufgabe der Auftraggeber, sicherzustellen, dass der von ihnen beauftragte Dienstleister vertrauenswürdig ist.

(AWP)