Entschlossenes Handeln sei unerlässlich, um die Inflationserwartungen in der Spur zu halten, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag auf einer Finanzkonferenz in Lissabon. "Wichtig ist, dass wir uns vor Zweitrundeneffekten wie dem Risiko einer anhaltenden Aufwärtsbewegung bei den Inflationserwartungen schützen müssen," sagte er. Das trage auch zur Gewährleistung von Preisstabilität bei. "Die Geldpolitik muss sich auf Preisstabilität und auf das mittelfristige Erreichen unseres Inflationsziels konzentrieren", führte er aus.

De Guindos bekräftigte zudem frühere Aussagen von EZB-Präsidentin Lagarde, dass die künftigen Zinsentscheidungen datenabhängig erfolgten und von Sitzung zu Sitzung entschieden werde. Die Inflation war im August im Euro-Raum auf einen neuen Rekordwert von 9,1 Prozent geklettert. Die Volkswirte der EZB gehen inzwischen davon aus, dass die Inflation selbst 2024 mit dann 2,3 Prozent noch oberhalb der EZB-Zielmarke von zwei Prozent liegen wird. Bei ihrem zweiten Zinsschritt am vergangenen Donnerstag waren die Euro-Wächer noch kräftiger vorgegangen als bei ihrer Einleitung der Zinswende im Juli. Die Anhebung um 0,75 Prozentpunkte war die bislang stärkste Zinserhöhung seit Einführung des Euro-Bargelds 2002.

(Reuters)