Das gab der Zürcher Nationalrat Beat Walti, Vizepräsident der FDP-Fraktion, vor den Medien in Neuenburg bekannt. Der Entscheid für ein Dreierticket fiel knapp, mit 22 zu 19 Stimmen bei 1 Enthaltung. Walti glaubt, dass es den doch zahlreichen Gegnern darum ging, eine Präferenz ausdrücken zu können.

Als solche nannte er die Vertretung der italienischsprachigen Schweiz, eine Frauenkandidatur oder ein junger, aber erfahrener Regierungsrat: "Alle, die eine dieser Qualitäten stärker gewichten wollten, hatten dem Zweierticket den Vorzug gegeben", sagte Walti. Es gebe objektive Unterschiede zwischen den Kandidaten. "Doch alle drei sind mitten in der freisinnigen Familie zu Hause und wohl aufgehoben."

Zufriedene Gesichter

Dass es wegen des knappen Resultats zu Spannungen in der Fraktion kommen könnte, glaubt Walti nicht. Nach dem anschliessenden gemeinsamen Abendessen werde die Angelegenheit in aller Freundschaft beigelegt sein, sagte er.

Auch die Nominierten zeigen sich vor den Medien zufrieden. "Ich freue mich, dass die Fraktion drei verschiedene Profile anbieten kann und der Bundesversammlung eine Auswahl ermöglicht", sagte etwa Cassis.

Nach Ansicht des abtretenden Bundesrats Didier Burkhalter hat die Fraktion eine gute Wahl getroffen. Die Bundesversammlung habe wegen der Qualität der Kandidaturen nun eine schwierige Auswahl zu treffen, sagte er auf Anfrage.

Keine Überraschung

Den Nominierten stehen nun die Hearings in den übrigen Fraktionen bevor. Wilde Kandidaturen sind zwar möglich, mit einem Dreierticket aber wenig wahrscheinlich. Die Bundesversammlung wählt am 20. September.

Die Mitglieder der FDP-Fraktion stimmen dabei ohne Instruktion, wie Walti betonte. Erfahrungsgemäss werde es aber in den nächsten Wochen im Hintergrund "Dynamiken" geben.

Der Entscheid der FDP-Fraktion für ein Dreierticket ist keine Überraschung. Cassis galt aufgrund seiner Herkunft als gesetzt: Das Tessin wartet seit nunmehr 18 Jahren auf eine Vertretung im Bundesrat.

Der 39-jährige Maudet, der im Kanton Genf für Wirtschaft und Sicherheit zuständig ist, gilt als fähig. Zudem ist er der einzige Kandidat mit Regierungserfahrung.

Moret ist die einzige weibliche Bewerberin. Ein reines Männerticket wäre auch parteiintern nicht überall gut angekommen. Die Zürcher FDP-Nationalrätin Doris Fiala, Präsidentin der FDP-Frauen, unterstrich den Anspruch: Dieser komme 28 Jahre nach dem Rücktritt von Elisabeth Kopp nicht zu früh, sagte sie der sda.

(AWP)