Der Chef der Boston Fed, Eric Rosengren, wird sein Amt noch in dieser Woche niederlegen, wie er am Montag unter Verweis auf Gesundheitsgründe ankündigte. Dallas-Fed-Chef Robert Kaplan geht mit Wirkung zum 8. Oktober.

Sowohl Kaplan als auch Rosengren hielten und handelten Wertpapiere, während die Fed während der Corona-Krise aktiv die Märkte stützte. Das liess die Frage nach möglichen Interessenskonflikten aufkommen. Beide Fed-Chefs hatten in diesem Monat angekündigt, alle individuellen Aktienbestände bis zum 30. September zu verkaufen, obwohl diese die Regeln und Ethikrichtlinien der Fed erfüllten.

Kaplan, der die Dallas Fed seit sechs Jahren leitet, tätigte im vergangenen Jahr mehrere Transaktionen im Wert von über 1 Million Dollar.

"Leider besteht die Gefahr, dass die jüngste Fokussierung auf meine Finanzinformationen die Federal Reserve von ihrer wichtigen Arbeit ablenkt", liess Kaplan in einer von der Dallas Fed übermittelten Erklärung wissen. Deshalb habe er beschlossen, sich vom seinem Amt zurückzuziehen. Er habe mit seinen Handelsaktivitäten die Compliance-Vorschriften der Bank aber erfüllt.

"Mit den beiden gehen zwei der neun eher dem Falkenlager zugehörigen Fed-Geldpolitiker, die für 2022 eine Zinserhöhung prognostizierten", erklärte Krishna Guha, Chef der Zentralbankstrategie bei Evercore ISI.

Als "Falken" werden diejenigen US-Geldpolitiker bezeichnet, die sich in der Regel für eine strengere Geldpolitik mit höheren Zinssätzen aussprechen mit dem Ziel, die Inflation in Schach zu halten. "Tauben" dagegen sind eher für eine lockerere Geldpolitik und für tiefe Leitzinsen.

(Bloomberg/Reuters/cash)