Scholz sprach sich in Oslo erneut gegen ein Einreiseverbot aus Russland in die EU aus und verwies dabei unter anderem auf russische Staatsbürger, die vor Putins Regime flüchten. "Alle Entscheidungen, die wir treffen, sollten es nicht komplizierter für sie machen, Freiheit zu suchen und das Land zu verlassen, um der Diktator in Russland zu entkommen", sagte er. "Es ist nicht der Krieg des russischen Volks, es ist Putins Krieg."

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen äusserte dagegen Verständnis für das Anliegen Finnlands. "Ich finde es verständlich, dass manche Europäer und vielleicht besonders manche Ukrainer es etwas seltsam finden, dass Russland ein europäisches Land angegriffen hat und wir gleichzeitig Touristen aus diesem Land empfangen, das ein anderes Land angegriffen hat", sagte die Sozialdemokratin. "Ich finde, wir sollten das diskutieren."

Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson machte sich für ein gemeinsames Vorgehen der EU bei diesem Thema stark. Ihre Regierung habe sich aber noch keine Meinung zu dem Thema gebildet. "Ich finde, es gibt auf beiden Seiten starke Argumente", sagte die Sozialdemokratin. Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre erklärte, die Diskussion sei wichtig und sein Land werde gemeinsame Massnahmen unterstützen.

Nach den Beratungen in grosser Runde wollte Scholz am Abend weiter zu bilateralen Gesprächen mit der schwedischen Ministerpräsidentin Andersson nach Schweden reisen./wbj/DP/jha

(AWP)