"Wir sind zufrieden, dass man einen Effekt sieht, aber auch nicht begeistert darüber, wie er ausfällt", sagte Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren-Konferenz GDK, in der Sendung Samstagsrundschau von Schweizer Radio SRF. Die Impfwoche läuft noch bis am Sonntag. Eine Bilanz der Zahlen wird nächste Woche gezogen.

Es sei während des ganzen Jahres mit Hochdruck geimpft worden, so Engelberger. In der Impfwoche sei es darum gegangen, allen den Impfentscheid präsent zu machen, der individuell gefasst werden müsse. "Das wurde erreicht", sagte der GDK-Präsident. Es werde in den nächsten Wochen wohl auch einen gewissen Nachhall von Erstimpfungen geben.

Für einen ausreichenden Schutz sei aber nicht nur eine gute, sondern eine sehr gute Impfquote nötig. Zurzeit sind rund 65 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Kritik an Sabotage

Er habe nicht erwartet, dass die Kampagne sabotiert würde, sagte Engelberger mit Blick auf Impfgegner, welche während der Impfwoche Tickets für Gratiskonzerte bekannter Schweizer Musikerinnen und Musiker reservierten, aber nicht an die Konzerte gingen. Zu verhindern, dass andere Leute sich informieren und die Impfung in Anspruch nehmen könnten, sei zu verurteilen.

Der aktuelle Massnahmenmix aus Zertifikat und Impfen soll laut Engelberger ermöglichen, dass die Leistungsfähigkeit der Intensivstationen in den Spitälern aufrecht erhalten bleibt und der Alltag nicht durch zusätzliche Massnahmen eingeschränkt werden muss. Zurzeit wisse man nicht, ob der Mix ausreiche.

Zurzeit solle der Impfschutz weiter verbessert und die Boosterkampagne lanciert werden, so der GDK-Präsident. Diese Woche würden die Auffrischimpfungen vorwiegend in den Pflegeheimen verabreicht und ab nächster Woche in den Impfzentren der meisten Kantone.

Nötig seien zurzeit Geduld mit dem aktuellen Massnahmenmix und Disziplin, diesen Mix auch durchzusetzen, indem konsequent Contact Tracing gemacht und die Maskenpflicht angewendet würden. Weitere Einschränkungen sollten nicht vorweg genommen werden. Die 2G-Regel - also Zutrittsbeschränkungen für nur auf das Coronavirus getestete Personen - steht gemäss Engelberger derzeit nicht an.

(AWP)