Wie die People's Bank of China am Montag in Peking mitteilte, fällt der Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken um 0,1 Prozentpunkte auf 2,85 Prozent. Zugleich wurde der Zins für einwöchige Wertpapiergeschäfte im gleichen Ausmass auf 2,1 Prozent gesenkt. Darüber hinaus gab die Notenbank zusätzliche Liquidität in das Finanzsystem.

Neue Regierungsdaten ergaben ein deutliches Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt 2021. Zum Jahresende hin nahm das Tempo aber ab. Diese Entwicklung wurde von Experten als Erklärung für die Zinssenkung herangezogen: "Offenbar macht sich die Regierung Sorgen über ein Abgleiten der Wirtschaft, gerade auch im Hinblick auf die konjunkturellen Risiken der Omikron-Variante", kommentierten Analysten der Commerzbank. Die Notenbank könnte die Geldpolitik weiter lockern, auch wenn ihr Handlungsspielraum angesichts der Schuldenproblematik begrenzt ist.

Die chinesische Wirtschaft wurde zuletzt durch mehrere Entwicklungen ausgebremst. Zum einen fährt die Volksrepublik einen strikten Corona-Kurs, der die Infektionen auch in der Omikron-Welle nahe der Nullgrenze halten soll. Darüber hinaus schwächelt der wichtige Immobilienmarkt des Landes aufgrund finanzieller Probleme mehrerer grosser Immobilienunternehmen. Begrenzt werden die Möglichkeiten der Notenbank vor allem durch die erhebliche Verschuldung vieler öffentlicher Unternehmen und der Provinzregierungen.

(AWP)