Es gebe keinen Grund, das mittlerweile auf acht Billionen Dollar angewachsene Portfolio auf einem so hohen Niveau zu belassen, sagte der Fed-Direktor am Donnerstag. Man könne die Bilanz quasi auf natürliche Weise schrumpfen lassen, indem auslaufende Papiere nicht mehr ersetzt würden. Dies sei bei einem Grossteil der von der Fed gehaltenen Vermögenswerte in den kommenden Jahren problemlos möglich.

Wenn die Bilanz auf diese Weise auf ein niedrigeres Niveau abgeschmolzen sei, habe die Fed bei Bedarf auch wieder Spielraum für eine Ausweitung, sagte Waller. Vorerst wächst das Portfolio jedoch noch, auch wenn die Fed die Zukäufe von Wertpapieren im Umfang von monatlich 120 Milliarden Dollar verringern will. Experten erwarten für nächsten Monat den Startschuss für dieses sogenannte Tapering. Mitte 2022 könnte der Prozess laut Fed-Chef Jerome Powell bereits abgeschlossen sein. Die Notenbank hatte ihre Bilanz zunächst durch massive Zukäufe zur Stabilisierung der Wirtschaft in und nach der Weltfinanzkrise aufgebläht. 2017 begann sie mit dem Bilanzabbau, indem sie auslaufende Papiere nicht mehr durch neue ersetzte. Mit der Pandemiekrise 2020 musste die Fed wieder als Krisenfeuerwehr fungieren und die Finanzmärkte mit Liquidität fluten, womit die Bilanzsumme wieder hochgetrieben wurde.

(Reuters)