Die schrittweise Verringerung der Anleihenzukäufe - das sogenannte Tapering - dürfte seiner Ansicht keine solchen Störungen auslösen, sagte er am Mittwoch vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. "Ich erwarte dies nicht und es war bisher auch nicht so. Wir haben das zu verstehen gegeben", fügte er hinzu. Zugleich bekräftigte er, es sei angemessen, auf der nächsten Zinssitzung Mitte des Monats einen beschleunigten Abbau der Anleihenkäufe zu erwägen.

Die derzeit hohe Inflation könnte nach Einschätzung Powells länger als ursprünglich erwartet andauern: Es sei aber schwierig, die Fortdauer und die Auswirkungen der Lieferengpässe vorherzusagen. Er erwarte zwar, dass die Inflation in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres deutlich zurückgehen werde. Doch seien die Prognosen unsicher. Daher könne die Fed nicht voraussetzen, dass es auch so komme.

Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 6,2 Prozent - der stärkste Anstieg seit November 1990. Vor diesem Hintergrund fährt die Federal Reserve ihre Wertpapier-Zukäufe seit Mitte November um monatlich 15 Milliarden Dollar zurück. Das gesamte Ankaufvolumen von zuletzt 120 Milliarden Dollar monatlich könnte somit bis Mitte nächsten Jahres abgeschmolzen sein. Dies gilt als Voraussetzung für eine Zinserhöhung. Wenn das Abbau-Tempo erhöht werden sollte, könnte das Tapering entsprechend früher abgeschlossen und auch die Zinswende eher eingeleitet werden. Die Fed hält den Leitzins derzeit in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent.

(Reuters)