Der Leitzins bleibe in der Spanne von null bis 0,25 Prozent, teilte die Notenbank am Mittwoch in Washington nach ihrer Zinssitzung mit. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Ziel der lockeren Linie ist es, die US-Wirtschaft in der Corona-Pandemie zu stützen.

Allerdings signalisierten die Währungshüter in ihren Projektionen im Mittel erstmals seit Beginn der Krise, dass es 2023 eine Erhöhung geben könnte.  Wie aus Zinsprognosen der Notenbanker hervorgeht, könnten die Leitzinsen im Jahr 2023 zweimal um insgesamt einen halben Prozentpunkt steigen. Bisher sah diese Prognose eine unveränderte Geldpolitik mit Leitzinsen nahe der Nulllinie vor.

Nicht nur die Zinsprognose wurden angehoben, auch die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation fallen teilweise höher aus. So rechnet die Fed für dieses Jahr mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum um 7,0 Prozent anstatt der bisher erwarteten 6,5 Prozent. Die Projektion für 2023 fällt ebenfalls etwas günstiger aus.

Zugleich erwarten die Notenbanker, dass die Inflation dieses Jahr auf einen Wert von 3,4 Prozent steigen und 2022 auf 2,2 Prozent absinken wird. Ihre Geldspritzen in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar wollen sie beibehalten, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und Arbeitslosigkeit erreicht sind. 

Die Aussicht auf frühere US-Zinserhöhungen als bislang erwartet gibt der Weltleitwährung Auftrieb. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt um 0,5 Prozent auf 91,009 Punkte von 90,554 Zählern unmittelbar vor Bekanntgabe des Fed-Entscheids.

Die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 bauten dagegen ihren Verluste aus und verloren bis zu ein Prozent. Signale der US-Notenbank Fed für eine vorzeitige Straffung der Geldpolitik schicken auch Gold auf Talfahrt. Der Preis für das auch als Inflationsschutz genutzte Edelmetall dreht ins Minus und fällt um 1,3 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 1834,16 Dollar je Feinunze.

(cash/AWP/Reuters)