Die öffentlichen Anhörungen über das Werk in Grünheide in Brandenburg sollen am Freitag weitergehen, so dass das Verfahren nun schon fast zwei Wochen dauert statt zwei Tage. Umweltaktivisten und Anwohner haben die Behörden zu Hunderten von Themen ausgequetscht, von der Rodung von Waldflächen und dem Wasserverbrauch der Anlage bis hin zum erhöhten LKW-Verkehr und der Lärmbelästigung.

Trotz des langwierigen Verfahrens ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke nicht besorgt und erwartet, dass das Projekt wie geplant voranschreitet.

"Mir ist bisher kein Problem bekannt, dass jetzt der Baugenehmigung so im Wege stehen könnte, das ich es heute absehen könnte", sagte Woidke gegenüber Bloomberg News am Sitz der Landesregierung in Potsdam. "Ich gehe davon aus, dass es auch hier eine rechtlich sichere Genehmigung geben kann."

Produktionsstart im Sommer 2021

Das Werk, das erste von Tesla in Europa, soll schon im nächsten Sommer die Produktion aufnehmen; bis zu 500'000 Autos pro Jahr könnten dort montiert werden. Am Standort Grünheide wurden bereits mehrere Rohbauten errichtet, die der Tesla-Chief Executive Officer Elon Musk im letzten Monat besuchte.

Musk kündigte den Plan vor weniger als einem Jahr an und will damit Grössen wie Volkswagen, BMW und die Daimler-Tochter Mercedes-Benz in ihrem Heimatmarkt herausfordern. Trotz Hürden wie beispielsweise Naturschutz-Bedenken ist das Projekt auf Kurs geblieben.

Die Investition von Tesla passt zum wachsenden Fokus des Bundeslandes auf saubereren Verkehr und erneuerbare Energien. Rolls-Royce entwickelt emissionsarme Flugzeugtriebwerke in Brandenburg und BASF produziert dort Komponenten für Autobatterien.

Derzeit laufen Gespräche, weitere bekannte Unternehmen nach Brandenburg zu holen, sagte Woidke. Er lehnte es jedoch ab, Einzelheiten zu nennen. Man gehe nicht mit jedem Projekt, das sich noch in einer frühen Verhandlungsphase befinde, gleich an die Öffentlichkeit, fügte er hinzu.

(Bloomberg)