Der Pakt werde die wirtschaftliche Erholung Neuseelands nach der Pandemie beschleunigen und dem Land einen "beispiellosen Zugang" zum britischen Markt verschaffen, sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag. Ihr britischer Amtskollege Boris Johnson bezeichnete die Vereinbarung als "das Sahnehäubchen einer langen und dauerhaften Partnerschaft" zwischen den beiden Ländern. "Es ist gut für unsere beiden Volkswirtschaften, da es Arbeitsplätze und Wachstum fördert (...)", sagte Johnson.

Für Grossbritannien ist die Vereinbarung vor allem eine strategische Entscheidung. London hofft auf eine Aufnahme in das Handelsabkommen CPTPP der Pazifikanrainer. Das, so die Hoffnung, könne langfristig den Weg zu einem Zugang zum US-Markt bieten. Die USA sind nicht Mitglied von CPTPP. Die Hoffnung der Briten ist aber, dass sich das ändert.

Für die britische Wirtschaft bietet das Abkommen mit Neuseeland einer Analyse der Regierung zufolge kaum Vorteile. Der Handel mit der ehemaligen Kolonie macht 0,2 Prozent des britischen Aussenhandels aus. Bauernverbände warnen zudem, dass heimische Landwirte durch billigeres Lammfleisch aus Neuseeland verdrängt werden könnten.

Es ist der zweite komplett neue Freihandelspakt, den Grossbritannien seit seinem Austritt aus der EU Anfang 2021 abgeschlossen hat. Eine Reihe weiterer Abkommen wurde mit Ländern geschlossen, mit denen das Land bereits durch EU-Handelsabkommen verbunden war./rjl/DP/eas

(AWP)