Es gebe ungewöhnliche Truppenbewegungen des russischen Militärs, sagte Blinken am Dienstag in Riga auf einer Pressekonferenz. Jede Eskalationsmassnahme durch Russland sei für die USA von "grosser Besorgnis". Eine erneute Aggression Russlands würde "ernste Konsequenzen" nach sich ziehen. In der lettischen Hauptstadt findet derzeit das Treffen der Nato-Aussenminister und des OSZE-Ministerrates statt.

Seit Tagen gibt es Berichte über einen russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Diese, die USA und die Nato haben bereits die Befürchtung geäussert, dass es möglicherweise einen russischen Angriff auf die Ukraine geben könnte. Die Regierung in Moskau bestreitet, dass sie solche Pläne hegt. Die USA haben der Ukraine bereits Rüstungsgüter geliefert, was in Moskau auf Kritik stösst.

Die Beziehungen zwischen der Ukraine, die in das westliche Militärbündnis Nato eintreten will, sind extrem angespannt. In der Ostukraine stehen seit Jahren ukrainische Regierungstruppen und pro-russische Separatisten einander feindlich gegenüber. Russland hat wiederholt Vorwürfe der Ukraine zurückgewiesen, Soldaten in die Ostukraine geschickt zu haben und die Separatisten dort zu unterstützen. In der Ostukraine gilt eine Waffenruhe, gegen die aber immer wieder verstossen wird. Der bewaffnete Konflikt reicht ins Jahr 2014 zurück. Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert und dies damit begründet, dass die dortige russische Bevölkerungsgruppe geschützt werden müsse. Zuvor war der pro-russische Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, im Zuge von Massenprotesten gestürzt worden.

(Reuters)