Der Internationale Währungsfonds will mit der Idee Ländern im Krisenfall helfen. Nach dem Vorschlag von IWF-Chefin Christine Lagarde soll jedes Euro-Land pro Jahr 0,35 Prozent seines Bruttoinlandprodukts (BIP) in so einen Schlechtwetterfonds einzahlen - für Deutschland wären das rund elf Milliarden Euro im Jahr. Für relativ geringe Kosten könnte damit die Finanzrisiken bei plötzlichen Verwerfungen deutlich reduziert werden, betonte Lagarde.

Scholz betonte: "So viel Geld, dass alle Staaten es beiseite legen könnten, sehe ich gerade nicht." Der ESM kann maximal Finanzhilfen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro vergeben. Möglich sind Hilfskredite, vorsorgliche Programme sowie Mittel, um Banken zu stärken.

Die Weiterentwicklung zum EWF soll auch Risiken für die Steuerzahler reduzieren, in der Vergangenheit war die Euro-Zone schlecht gerüstet, und musste wegen drohender Pleiten etwa in Griechenland hektisch Rettungsprogramme auflegen.

Weidmann ergänzte nach Beratungen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, der Handel in der Welt nütze allen Volkswirtschaften. Dies hätten fast alle G20-Teilnehmer auch betont. "Protektionismus, von einem Handelskrieg ganz zu schweigen, ist bestimmt keine Lösung." Es gebe aber durchaus einige Baustellen, um für einen fairen und freien Welthandel zu sorgen.

"Ziel muss es also sein, die internationale Handelsordnung zu stärken", sagte Weidmann. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mit neuen Zöllen und zahlreichen Drohungen einen Handelsstreit entfacht.

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(AWP)