Suga, dessen Amtszeit als Partei- und damit Regierungschef am 30. September endet, muss spätestens am 21. Oktober Unterhauswahlen ansetzen. Beobachter gehen davon aus, dass er damit bis nach den Olympischen Spielen warten dürfte. Ein Machtwechsel gilt jedoch angesichts der Zersplitterung und Schwäche des Oppositionslagers sowie der verbreiteten Politikverdrossenheit als unwahrscheinlich. Viele sehen zu den Regierungsparteien weiterhin keine Alternative.

Suga hofft laut politischen Beobachtern, dass die Olympischen Spiele trotz der Pandemie erfolgreich verlaufen und sich die Stimmung im Volk doch noch dreht. Dies könnte ihm Rückenwind für die Wahl zum LDP-Parteichef und die anstehenden Wahlen zum Parlament verschaffen.

Suga hatte sich zu Beginn seiner Amtszeit Umfragewerte um die 70 Prozent erfreut. Doch eine Serie von Skandalen um Vetternwirtschaft von Mitgliedern seiner Partei sowie Sugas Umgang mit der Corona-Pandemie und der erst spät in Schwung gekommene Impfprozess liessen seine Umfragewerte stark absinken. Auch sein Festhalten an den Olympischen Spielen in Tokio trotz der Pandemie sorgt für Kritik. In mehreren Umfragen hatte sich eine Mehrheit der Japaner dafür ausgesprochen, die Spiele erneut zu verschieben oder ganz abzusagen./ln/DP/eas

(AWP)