Die EZB-Anleihenkäufe könnten aus seiner Sicht bereits Ende Juni auslaufen, gefolgt von einer zeitnahen Zinserhöhung womöglich im Juli, erklärte er am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Berlin.

"Auf jeden Fall sollte der Ausstieg aus der sehr konjunkturstimulierenden Geldpolitik rasch und reibungslos erfolgen", heißt es im Redetext. Die EZB müsse durch ein schnelles Handeln vermeiden, dass Zweitrundeneffekte wie ein Aufschaukeln von Preisen und Löhnen entstünden und die Inflationserwartungen aus dem Ruder liefen. Zugleich müsse sichergestellt werden, dass Verbraucher, Firmen und Finanzmärkte den Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik auch verkrafteten.

Am Vortag hatte Nagel zur Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gesagt, das nächste, was er erreichen wolle, sei den Einlagesatz wieder ins positive Territorium zu bewegen. Der geldpolitische Fokus müsse dann vom Einlagensatz wegbewegt und zurück auf den Leitzins gelegt werden. Aktuell liegt der Einlagensatz im Euro-Raum bei minus 0,5 Prozent. Das heißt, Banken müssen Strafzinsen bezahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken. Der Leitzins liegt derzeit bei 0,0 Prozent. 

(Reuters)