"Steht die Börse vor einer Korrektur?", fragte cash seine Leser seit Dienstag. Und die Umfrage läuft seit Tagen als Kopf-an-Kopf-Rennen. Fast die Hälfte der über 2000 Umfrage-Teilnehmer erwarten derzeit einen baldigen Kurssturz. 53 Prozent hingegen gehen davon aus, dass die Börse in den nächsten Monaten stabil bleibt oder gar weiter ansteigt. 

Die leichte Tendenz hin zu weiter steigenden Kursen liegt in der expansiven Geldpolitik der Notenbanken begründet.  Die Zentralbanker der EZB und der Fed sorgen sich immer noch über Abwärtsrisiken. Sie lassen sich nicht überzeugen, dass eine positive Wachstumsdynamik über zwei Quartale hinweg reicht, um mit der Normalisierung der Geldpolitik zu beginnen.

Die expansive Geldpolitik mit den extrem niedrigen Zinsen dürfte somit auf unbestimmte Zeit beibehalten werden und in der Folge die Börsen stützen. In diesem Jahr kletterte der Swiss Market Index (SMI) bereits um 21 Prozent.

Auch warnende Stimmen

Anderseits heben diverse Star-Investoren den Warnfinger. Der Crash-Prophet Marc Faber zum Beispiel schrieb kürzlich in seinem Blog, dass die Aktienmärkte unter verstärktem Druck geraten könnten, weil die Weltwirtschaft im nächsten Jahr nur schwach wachsen oder möglicherweise gar schrumpfen werde. Dies dürfte sich negativ auf die künftigen Unternehmensgewinne auswirken. Ins gleiche Horn blässt auch Grossinvestor Carl Iahn.

Richtungsweisend für den weiteren Börsenverlauf für die kommenden Monate sind denn auch die bevorstehenden Erstquartalszahlen im Frühling. Dann wird sich zeigen, ob die Unternehmen die Gewinnerwartungen erfüllen können.

Für den Anleger heisst das: Bis Ende Jahr dürfte sich an den Börsen nicht mehr viel ändern. Zu Jahresbeginn 2014 hingegen werden die Debatten rund um das Aushandeln des US-Budgets und die erneute Anhebung der US-Schuldenobergrenze für kurzfristige Turbulenzen an den Märkten sorgen. Und sollte sich die Wirtschaft weiterhin erholen, ist eine stärkere Gewichtung zyklischer Titel empfehlenswert.