Dies zeigt akute Rezessionsgefahr an, wie die Forscher des gewerkschaftsnahen Instituts IMK der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mitteilten. Für den Zeitraum von September bis Ende November weist das Frühwarnsystem des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) ein Risiko für eine schrumpfende Wirtschaft von 59,4 Prozent auf – nach 43 Prozent im August. Das ist der höchste Wert seit dem Winterhalbjahr 2012/2013, als die Konjunktur während der Hochphase der Euro-Krise eine technische Rezession durchlief - also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung.

"Die bisherige Hoffnung, dass die gute Inlandsnachfrage Deutschland vor der Rezession retten kann, schwindet zunehmend", sagt der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Nun sei die Wirtschaftspolitik gefragt, um einer Rezession gegenzusteuern oder zumindest ihre Effekte abzumildern. Zudem erhöhe sich der Druck auf die Europäische Zentralbank, die Geldpolitik weiter zu lockern.

Der starke Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit basiert nach Analyse des IMK auf einer breiten Palette von Frühindikatoren. Darunter sind rückläufige Zahlen für die Produktion und für die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe, weniger offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt und eine gedrückte Stimmung in der Wirtschaft.

Entscheidend für die Eintrübung des Indikators sind laut IMK die beträchtlichen außenwirtschaftlichen Risiken, also ein harter Brexit, die US-Handelskonflikte und geopolitische Spannungen. Hinzu kämen strukturelle Schwächen deutscher Schlüsselindustrien wie der Automobilindustrie.

(Reuters)