Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von April bis Juni um 1,5 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer Schnellschätzung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings ein Plus von 2,0 Prozent erwartet. Zu Jahresbeginn war die Wirtschaft in der dritten Corona-Welle um 2,1 Prozent eingebrochen, wie aus neuesten Berechnungen der Statistiker hervorgeht. Zunächst war nur von einem Minus von 1,8 Prozent die Rede.

Nun erholte sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal wieder, wie Destatis konstatierte. Dazu trugen vor allem höhere private und staatliche Konsumausgaben bei. Die Bundesbank geht davon aus, dass sich das Wachstumstempo im Zuge der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft im Sommer noch beschleunigt. So könnte das BIP im laufenden dritten Quartal sein Vorkrisenniveau erreichen. Die steigenden Corona-Infektionszahlen im Zuge der Ausbreitung der Delta-Variante trüben allerdings die weiteren Aussichten etwas ein. Manche Experten befürchten daher, dass die Wirtschaft zum Jahresende wieder verstärkt unter den Folgen der Pandemie leiden könnte. Hinzu kommt, dass der Industrie steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe für wichtige Vorprodukte zu schaffen machen.

(Reuters)