Um eine Rezession dürften die USA womöglich herumkommen. Indessen sei "Stagflation unvermeidlich", erklärte El-Erian, Chairman des Vermögensverwalters Gramercy Fund Management. "Das Wachstum ist zurückgegangen und die Inflation bleibt hoch."

Dafür sei unter anderem die Einschätzung der Fed aus dem vergangenen Jahr verantwortlich, dass die Teuerung letztlich abklingen werde, sagte der frühere Manager der Fondsgesellschaft Pimco und Berater des Versicherungskonzerns Allianz.

El-Erian begrüsste die Ankündigung von Notenbankchef Jerome Powell vom Dienstag, wonach die Fed die Leitzinsen so lange erhöhen will, bis die Inflation zurückgeht. "Endlich richtet sich die Fed nach den tatsächlichen Entwicklungen", sagte El-Erian. "Sie hat aber noch einen langen Weg vor sich."

Ziele kommen in Konflikt

Stagflation sei "für Zentralbanken das Schlimmste, insbesondere für die Fed, weil sie ihre beiden Ziele in Konflikt miteinander bringt", so El-Erian. "Diese Situation wäre vermeidbar gewesen, wenn die Fed nicht an ihrer Inflationscharakterisierung als vorübergehend festgehalten hätte."

Die Fed werde eine sehr schwierige Entscheidung treffen müssen, sagte El-Erian. "Viele Leute sagen, sie brauche Glück und Geschick. Zum jetzigen Zeitpunkt braucht sie sehr viel Glück."

Was die Reaktion der Anleger angeht, so sagte er, dass diese immer noch eine "signifikante Verlangsamung des Wachstums" einpreisen müssten. Es sei eine eher grössere Anpassung erforderlich.

(Bloomberg/cash)