Bevor Kroatien dem Schengen-Raum tatsächlich beitreten darf, müssen die bestehenden Schengen-Mitglieder noch einstimmig zustimmen. Grundsätzlich hatte der Rat der EU-Staaten bereits im Dezember 2021 befunden, dass das Land die Voraussetzungen erfüllt. Die nun noch ausstehende Entscheidung könnte im Dezember folgen.
Lange Staus zwischen Slowenien und Kroatien auf dem Weg in den Urlaub könnten dann bald der Vergangenheit angehören. Die EU-Kommission hatte bereits 2019 festgestellt, dass Kroatien die entscheidenden Bedingungen erfüllt. Kroatien führt 2023 zudem den Euro als Zahlungsmittel ein.
Das Europaparlament betonte in seinem Beschluss vom Donnerstag unter anderem, dass die EU-Kommission künftig regelmässig prüfen solle, ob Kroatien an seinen EU-Aussengrenzen Grundrechte einhält. Dem Land war mehrfach vorgeworfen worden, Schutzsuchende brutal zurückzuweisen und ihnen keinen Zugang zu einem Asylverfahren zu gewähren.
Im Schengen-Raum, dem derzeit insgesamt 26 europäische Länder angehören, gibt es in der Regel keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. Für die Aufnahme müssen Staaten bestimmte Kriterien erfüllen, unter anderem bei der polizeilichen Zusammenarbeit und dem Schutz personenbezogener Daten. Neben Kroatien warten auch Bulgarien und Rumänien darauf, dem Schengen-Raum beitreten zu dürfen./wim/DP/ngu
(AWP)