Dadurch würden Einkommen sinken, Arbeitsstellen verloren gehen und Finanzdefizite steigen, hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD). Demnach könnte es in diesen Ländern 2020 rund 32 Millionen mehr extrem arme Menschen geben, die ein Einkommen von weniger als 1,90 Dollar am Tag haben. "Die Krise wird Jahre des mühsamen Fortschritts der am wenigsten entwickelten Ländern in Bereichen wie Armutsminderung, Ernährung und Bildung umkehren", hiess es.

Die UN zählen 47 Staaten zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, genannt LDCs. Die meisten davon sind in Afrika - von Äthiopien und Mali bis zum Sudan und Tansania. In den LDCs leben demnach rund 1,06 Milliarden Menschen.

Die Länder müssten dringend ihre Produktionskapazitäten entwickeln, damit sie künftig im Falle von externen Schocks wie die Corona-Pandemie widerstandsfähiger seien, sagte Mukhisa Kituyi, der UNCTAD-Generalsekretär. Bislang sei diese Entwicklung zu langsam gewesen. Die Staaten müssten in Zukunft nicht nur die Folgen der Corona-Krise abfedern, sondern Investitionen ankurbeln, die die seit langem bestehenden Infrastruktur-Lücken angingen sowie Jobs schaffen würden, sagte der Afrika-Chef von UNCTAD, Paul Akiwumi.

Afrika wurde bislang unter anderem wegen strengen Massnahmen und der jungen Bevölkerung weniger schlimm von dem Coronavirus getroffen als zunächst befürchtet. Doch die Wirtschaftsfolgen der Pandemie waren verheerend: Die Weltbank geht davon aus, dass es in Afrika wegen der Corona-Krise zum ersten Mal seit 25 Jahren eine Rezession geben wird.

(AWP)