Zum Streik hatte die Nationale Plattform für die Verteidigung des Transportsektors aufgerufen, die vor allem Kleinspediteure vertritt. Das ist die Organisation, die mit ihrem ersten Streik Spanien im März und April mit Blockaden von Autobahnen, Innenstädten, Grossmärkten und Häfen 20 Tage lang weitgehend lahmgelegt hatte. Es gab eine zum Teil drastische Versorgungskrise. Besonders waren damals Milch, Obst und Joghurt knapp geworden. Wegen der Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen mussten einige Lebensmittelfabriken zeitweilig schliessen.

Der Streik wurde damals beendet, nachdem die Zentralregierung ein Kostenkontrollgesetz zugesagt hatte, das unter anderem die Verlader dazu verpflichtet, einen angemessenen und ausreichenden Preis zu zahlen, damit die Spediteure nicht mit Verlust arbeiten. Das Gesetz wurde im Sommer verabschiedet. Der Vorsitzende der Transport-Plattform, Manuel Hernández, klagte jedoch, das Abkommen werde nicht eingehalten. Dafür müsse die Regierung sorgen, forderte er. "Wir wollen der Wirtschaft nicht Schaden zufügen, aber die Gesellschaft muss verstehen, dass wir täglich Geld verlieren." Hernández rief Landwirte und andere Sektoren, die ebenfalls stark unter den steigenden Kosten leiden, dazu auf, sich dem Streik anzuschliessen./er/DP/jha

(AWP)