Die Urner Polizei hatte bei Wassen UR einen Kontrollplatz eingerichtet, wo sie Reisende über die Corona-Situation im Südkanton aufklärt und sie von der Weiterreise abbringen will - Letzteres bislang allerdings ohne Erfolg.

Es sei leider bislang nicht gelungen, jemanden zum Umkehren zu bewegen, sagte Thorsten Imhof, Chef der Urner Verkehrspolizei. Unter den Angehaltenen seien viele Wochenaufenthalter gewesen. 

Andere Reisende aus der Deutschschweiz gaben als Grund für die Weiterfahrt an, sie hätten ein Haus oder eine Ferienwohnung im Tessin und wollten die Ostertage dort verbringen wie in den Vorjahren. Laut Imhof hatten sie die Reise vermutlich schon früher geplant und waren trotz der aktuellen Situation nicht gewillt, diese abzubrechen.

Ganz vereinzelt habe man auch Ausländer etwa aus Holland oder Deutschland angehalten. Diese hätten sich bereits vor der Grenzschliessung in der Schweiz befunden.

Bei der Kontrollstelle sind rund ein Dutzend Polizisten im Einsatz. Laut Imhof gehe man nicht von einem markanten Anstieg der Verkehrsfrequenzen aus. Auch am Karfreitag wird die Kontrolle aufrecht erhalten.

Es gab keinen Stau am Gotthard. Die Aufforderung der Behörden, Reisen ins Tessin, das von der Corona-Pandemie besonders betroffen ist, zu unterlassen, hatte bereits in den vergangenen Tagen zu deutlich weniger Verkehr geführt, von 20 Prozent war die Rede.

Das Verkehrsaufkommen liege nun noch bei 10 Prozent, sagte Imhof. In absoluten Zahlen ausgedrückt, seien pro Tag noch rund 1800 Fahrzeuge in Richtung Süden unterwegs. Zu Spitzenzeiten waren es in anderen Jahren 17'000. Die Polizei führt dies auch auf die Sensibilisierungskampagne zurück, die sie lanciert hat.

(SDA/cash)