Die Abkehr von bundesweiten Inzidenzen - der Neuinfektionszahl pro 100 000 Einwohner und Woche - sowie von einem bundesweiten Reproduktionswert begründete Merkel demnach mit der unterschiedlichen Entwicklung der Pandemie in Deutschland. Es sei sehr schwer zu erklären, dass in den etwa 50 Landkreisen, die eine Inzidenz von unter 35 hätten, das Gleiche gelte wie in jenen mit einer über 200. Es sei auch nicht zu erklären, dass alle Bundesländer immer gleich behandelt werden. Man werde "mehr regionalisieren, um mehr Freiheit zu ermöglichen".

Die Kanzlerin fasste die Strategie nach diesen Informationen mit den Worten zusammen: "Impfen, Testen, Öffnen, vorsichtig sein und auch immer einen Notfallmechanismus haben, der dann wirkt, wenn die Nachverfolgbarkeit der Infektionsketten nicht mehr möglich ist und wir wieder in ein exponentielles Wachstum kommen sollten." Mit diesem Ansatz gehe sie in die Gespräche am Mittwoch. "Im Detail wird das sicherlich noch ganz schön kompliziert", wurde Merkel zitiert.

Da es in den ersten Wochen noch keine umfassende Verfügbarkeit von Tests geben werde, müsse man sehen, was erste Öffnungsschritte seien, bei denen man noch Sicherheitsmassnahmen einsetze und bei denen man schrittweise vorgehe, sagte Merkel demnach weiter. Die Kanzlerin wurde mit den Worten zitiert: "Ich hielte nichts für schlimmer, als wenn wir sozusagen jetzt ein Testangebot machen, und die Leute stürmen die Testzentren und dann ist nicht genug Material da." Deshalb müsse man die Teststrategie "sehr sorgsam einphasen"./bk/DP/stw

(AWP)