Wenige Stunden zuvor hatte der Gerichtshof der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas am Dienstag entschieden, Nigeria dürfe keine Personen "einschüchtern, sanktionieren, verhaften oder strafrechtlich verfolgen", die Twitter in der grössten Demokratie Afrikas nutzen.

Nigerias Regierung hatte Twitter am 4. Juni auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, nachdem die Plattform einen kontroversen Tweet des Präsidenten Muhammadu Buhari über den nigerianischen Bürgerkrieg löschte und das Konto des Staatschefs für zwölf Stunden suspendierte. Das Ministerium nannte keinen konkreten Grund für die Suspension, verwies jedoch darauf, dass die Plattform immer wieder für Aktivitäten genutzt werde, die imstande seien, Nigerias Existenz zu untergraben. Die nationale Rundfunkkommission erklärte die Nutzung von Twitter für Informationszwecke daraufhin als "unpatriotisch". Bürgern, die die Twitter-Sperre der Regierung umgehen, wurde Strafverfolgung angedroht. Die Regierung eröffnete im Juni ein Konto bei dem indischen Twitter-Konkurrenten Koo./sol/DP/he

(AWP)