In den 14 untersuchten Städten lebt rund ein Viertel aller Sozialhifebeziehenden der Schweiz, wie die Städteinitiative Sozialpolitik am Dienstag mitteilte. Ihre Auswertung in Zusammenarbeit mit der Berner Gesundheitsfachhochschule basiere auf der Sozialhilfestatistik des Bundesamts für Statistik.

Die Sozialhilfequote, also das Verhältnis der Anzahl Sozialhilfebeziehenden zur Gesamtbevölkerung, sei in elf der 14 untersuchten Städte stabil geblieben oder gesunken. Die Unterstützungsleistungen des Bundes und die rasche Erholung des Arbeitsmarktes hätten dazu geführt, dass sie nicht anstieg.

Besonders in Basel sei die Anzahl Sozialhilfebeziehender im Vergleich zu 2020 gesunken - um rund sechs Prozent. Lausanne, Luzern, Schaffhausen und Schlieren hätten dagegen eine "mittlere bis starke Zunahme" verzeichnet. Oben aus schwang Lausanne mit einer Zunahme der Personen um gut sieben Prozent. Die Zahl sei aus Gründen eines neuen Erhebungssystems aber mit Vorsicht zu interpretieren.

Berufsbildung erleichtern

Die Städteinitiative Sozialpolitik will Sozialhilfebeziehenden den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Ein Mittel dazu sei die Bildung. "Menschen ohne Ausbildung ist ein anerkannter Abschluss zu ermöglichen", wird Nicolas Galladé, Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik und Stadtrat von Winterthur, in der Mitteilung zitiert. Auch die befragten Städte haben gemäss dem Bericht auf einen Investitionsbedarf verwiesen.

Zwar werden etwa Sprachkurse laut Mitteilung häufig ermöglicht. Auch die Berufsbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsen habe Priorität. Aber von den erwachsenen Personen, die Sozialhilfe beziehen, verfügten mehr als die Hälfte über keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Die Hürden für eine Berufsbildung will die Städteinitiative Sozialpolitik abbauen. Beispielsweise gebe es ausländerrechtliche Hindernisse. So drohe ein Verlust des Aufenthaltsrechts bei längerem Sozialhilfebezug infolge einer Ausbildung.

Die Städteinitiative Sozialpolitik vertritt laut eigenen Angaben die sozialpolitischen Interessen von rund 60 Schweizer Städten und ist eine Sektion des Schweizerischen Städteverbands.

(AWP)