Die Währungshüter in Oslo erhöhten den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag um einen halben Punkt auf 1,75 Prozent. Zugleich kündigten sie an, dass eine weitere Erhöhung im September wahrscheinlich sei. Die zuletzt auf breiter Front anziehende Inflation könne länger erhöht bleiben als bislang angenommen, hiess es zur Begründung.

Die Zentralbank hatte die Zinsen bereits um Juni um einen halben Punkt angehoben und danach für August eine Erhöhung um lediglich einen Viertel-Prozentpunkt signalisiert. Experten rechneten jedoch mit dem grösseren Schritt, nachdem die Teuerung im Juli überraschend kräftig zugelegt hatte.

Das von der Notenbank besonders beobachtete Inflationsmass, bei dem Energiepreise und Steuern ausgeklammert werden, stieg wegen teurerer Nahrungsmittel auf 4,5 von 3,6 Prozent im Juni. Damit ist die Inflation bereits weit über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent hinausgeschossen.

Das Analysehaus Capital Economics geht davon aus, dass der Inflationsdruck angesichts des angespannten Arbeitsmarkts und der weiter steigenden Nahrungsmittelpreise auch über den Winter hoch bleiben wird.

(Reuters)