Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will sich am Dienstag mit Vertretern kommunaler Spitzenverbände treffen, um über eine bessere Verteilung von Geflüchteten in Deutschland zu sprechen.
Im jüngsten Migrationsbericht der OECD ist infolge des russischen Angriffs von einer historischen Massenflucht die Rede. Demnach flohen aus der Ukraine allein bis Mitte September rund fünf Millionen Menschen in die OECD-Staaten. Deutschland ist mit nahezu einer Million Flüchtlinge nach Polen das wichtigste Aufnahmeland in der OECD.
Die Organisation mit Hauptsitz in Paris ist ein Zusammenschluss von 38 Industrienationen. Regelmässig erforscht sie die Zuwanderung in ihre Mitgliedsländer; neben den EU-Staaten sind das unter anderem die USA, Kanada und Japan.
In Deutschland haben Aufnahme und Integration der Ukrainer nach Einschätzung der Forscher deutlich besser funktioniert als bei der Flüchtlingskrise von 2015. "Man hat schon eine Menge gelernt", sagte Thomas Liebig, Leiter der OECD-Abteilung für Internationale Migration. Er verwies etwa auf Integrationskurse und die Aufnahme-Infrastruktur. Der Zugang zum Arbeitsmarkt sei mit einer Quote von 10 bis 15 Prozent in den meisten OECD-Ländern allerdings relativ bescheiden.
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden die meisten Zuzüge aus der Ukraine im März (431 000) und April (198 000) gezählt - also in den ersten beiden Monaten nach dem russischen Angriff. Danach sank die Zahl wieder, lag aber weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau. 65 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge seien Frauen und Mädchen gewesen. 37 Prozent der Eingewanderten waren minderjährig./ax/rew/isa/DP/nas
(AWP)