Eine Einzelperson - also ein Einzelverdiener ohne Kinder - wurde im letzten Jahr in der Schweiz mit 21,8% Steuern und Abgaben belastet. Gegenüber 2015 wurde diese Abgabenlast leicht reduziert, so dass sich die Schweiz um einen Rang verbessern konnte.

Nur noch Mexiko (20,1%), Neuseeland (17,9%) und Chile (7%) hatten 2016 eine tiefe Abgabenlast. Am höchsten war sie in Belgien (54%), Deutschland (49,4%), Ungarn (48,2%) und Frankreich (48,1%). Der OECD-Durchschnitt beträgt 36%.

Es ist laut OECD damit das dritte Jahr in Folge, in dem die Steuer- und Abgabenlast auf Löhne im OECD-Durchschnitt sinkt. Dies sei unter anderem mit Reformen in einiger Länder zu erklären, welche die Steuern auf Arbeitseinkommen gesenkt hätten wie 2016 zum Beispiel in Belgien und Österreich, heisst es im Bericht.

FAMILIEN ZAHLEN WENIGER

Für einen verheirateten Einzelverdiener mit zwei Kindern betrug 2016 die Steuer- und Abgabenlast auf seinen Lohn (nach Transferleistungen des Staates) in der Schweiz 9,1%. Nur noch in Irland (8,3%), Chile (7%) und Neuseeland (6,2%) war diese tiefer. Im Vergleich zum Jahr 2015 büsste die Schweiz hier einen Rang ein.

Spitzenreiter war hingegen Frankreich (40%), gefolgt von Finnland, Belgien, Italien Griechenland und Schweden - alle zwischen 38 und 40%.

Da verheiratete Einzelverdiener mit Kindern vom Staat Geld erhalten, reduziert sich die Belastung für sie im Vergleich zu einem Einzelverdiener ohne Kinder. In der Schweiz betrug 2016 diese Reduktion 12,7 Prozentpunkte und war damit höher als im OECD-Durchschnitt von 9,5 Prozentpunkten.

Ausnahme sind Mexiko und Chile: In diesen beiden Ländern ist die Steuer- und Abgabenlast für Einzelpersonen und verheiratete Einzelverdiener mit Kinder gleich hoch.

BLICK AUF LÄNGERE ZEITSPANNE

Laut der OECD-Studie nahm von 2000 bis 2016 die durchschnittliche Steuer- und Abgabenlast auf Arbeitseinkommen einer Einzelperson in der Schweiz um 1,1 Prozentpunkte ab - von 22,9 auf 21,8%.

In der gleichen Zeitspanne nahm laut Studie auch im OECD-Durchschnitt die Belastung um einem Prozentpunkt ab und zwar von 37 auf 36%.

Um die Belastung auf Arbeitseinkommen zu berechnen, setzte die OECD die Steuern sowie die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezahlten Sozialleistungen ins Verhältnis zu den gesamten Arbeitskosten. Die Schweizer Krankenkassenprämien, die für Arbeitnehmer einen gewichtiger Posten ausmachen, wurden von der OECD in ihrer Studie jedoch nicht miteingerechnet.

(AWP)