Mit kalter Progression wird die schleichende Steuererhöhung bezeichnet, wenn man weiter hohe Steuern zahlt, obwohl die Kaufkraft aufgrund der Inflation sinkt. Ausserdem entsteht kalte Progression, wenn Lohnerhöhungen zur Einstufung in Steuerklassen mit höheren Tarifen führen. Dadurch können steigende Bruttoeinkommen im Extremfall zu geringeren Netto-Einkommen führen.

Künftig sollen in Österreich die Eckwerte für Tarifstufen jährlich automatisch um zwei Drittel der jeweiligen Inflationsrate angehoben werden. Der Rest der Teuerung soll mit jährlich neu festzulegenden Massnahmen abgefedert werden. Kommendes Jahr werden so untere Einkommen zusätzlich steuerlich entlastet.

Die Reform, die noch im Parlament beschlossen werden muss, soll 2023 insgesamt 1,8 Milliarden Euro an Steuerersparnissen bringen. Arbeitnehmer mit Bruttoeinkommen von rund 3200 Euro zahlen laut Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) jährlich knapp 400 Euro Steuern weniger. Durch die Massnahme sollen Kaufkraft, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung angekurbelt werden./al/DP/mis

(AWP)