Es handele sich um eine Person in Heinsberg und eine in Essen, teilte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am Montag mit. Ein weiterer deutscher Staatsangehöriger war am Wochenende im ägyptischen Badeort Hurghada am Coronavirus verstorben.

In der Schweiz starben bislang ebenfalls zwei Personen an der durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Es handelt sich um eine 74-jährige Frau aus dem Kanton Waadt, die sich vermutlich in Italien angesteckt hatte, sowie einen 76-jährigen Mann aus dem Kanton Baselland. Beide litten schon vor der Ansteckung an chronischen Erkrankungen.

Die Zahl der bestätigten und unbestätigten Coronavirus-Fälle in der Schweiz ist bis am Montagmittag auf fast 400 gestiegen. Bei 62 Fällen liegt in der Schweiz zudem ein erstes positives Resultat vor, wie aus dem neuesten Situationsbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur epidemiologischen Lage hervorgeht. Die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf steht für diese Fälle noch aus. Werden sie bestätigt, ergibt sich ein Total von 374 Fällen.

Fälle gemeldet wurden bislang aus 20 der 26 Kantone der Schweiz sowie dem Fürstentum Liechtenstein. Die meisten bestätigten Coronavirus-Fälle gibt es aus dem Kanton Waadt (49). 52 Prozent der positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getesteten Personen sind Männer, 48 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren.

Über 200 Fälle mehr in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut in Berlin meldete am Montagmorgen insgesamt 1112 Infizierte, nachdem es am Sonntag noch 902 Fälle gewesen waren. Die meisten Infektionen gibt es nach wie vor in Nordrhein-Westfalen, wo der Erreger inzwischen bei 484 Menschen nachgewiesen wurde. Im besonders betroffenen Kreis Heinsberg allein wurde das Virus mehr als 290 Mal festgestellt. In Bayern liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 256 gefolgt von Baden-Württemberg mit 199 Infektionen.

Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus wird sich nach Einschätzung des Chefs des Robert-Koch-Instituts nicht dauerhaft zwischen Deutschland und Italien unterscheiden. "Wir werden natürlich in Deutschland auch in der älteren Bevölkerung Todesfälle haben", sagt RKI-Präsident Lothar Wieler. In Italien seien oft bereits schwer erkrankte ältere Menschen auf den Erreger getestet worden. In Deutschland dagegen seien auch viele jüngere Menschen etwa als Kontaktpersonen Erkrankter zu einem frühen Zeitpunkt getestet worden, bei denen eine Ansteckung sonst vielleicht gar nicht aufgefallen wäre. Über die kommenden Wochen und Monate würden sich die Zahlen der Todesfälle zwischen den Ländern angleichen.

Um die Krise in den Griff zu bekommen, hatte die Regierung grosse Teile des Nordens zur Sperrzone erklärt, darunter die Lombardei mit dem Finanzplatz Mailand sowie die Provinzen Venedig, Parma und Modena. Rund 16 Millionen Menschen sind von den Sperrungen betroffen.

Nach der Abriegelung grosser Teile im Norden aktivierte die italienische Regierung Kontrollen an Bahnhöfen, Flughäfen und Autobahnen in den Sperrgebieten. In die Gegenden in Norditalien oder aus ihnen hinaus darf man nur im Notfall oder aus Arbeitsgründen. Dies muss durch eine Selbsterklärung bezeugt werden, wie das Innenministerium am späten Sonntagabend mitteilte. Vor Ort könne man dazu Formulare ausfüllen.

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In China starben derweil weitere 22 Menschen an den Folgen des Virus. Die Zahl neu Infizierter sank laut offiziellen Angaben weiter auf landesweit 40 Fälle. Es wird jedoch eine hohe Dunkelziffer vermutet. An der Lungenkrankheit Covid-19 sind in China bislang mehr als 3000 Menschen gestorben. Über 80 735 Infektionen wurden nachgewiesen, jedoch gelten mehr als 58 000 Patienten mittlerweile als geheilt.

In Südkorea mehren sich die Anzeichen für einen langsameren Anstieg der Infizierungen. Am Sonntag seien 248 neue Fälle mit Sars-CoV-19 erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Montag mit. Die Gesamtzahl stieg auf 7382. Die Zahl der bisherigen Todesfälle in Verbindung mit dem Virus wurde mit 51 angegeben.

Weltweit haben sich inzwischen weit mehr als 100 000 Menschen nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert, die Dunkelziffer liegt Experten zufolge noch wesentlich höher (siehe hier auch die Coronavirus-Karte der Johns-Hopkins-Universität).

Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Die meisten Infizierten haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen, die binnen weniger Tage verschwindet, oder gar keine Symptome. Etwa 15 von 100 Infizierten erkranken schwer, betroffen sind vor allem ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen.

Die Coronavirus-Krise beeinflusst auch die Börsen erheblich. Auch ein Nachgeben des Ölpreises belastete die Stimmung. (AWP)