Den Republikanern von Präsident Donald Trump droht bei den Kongresswahlen eine Niederlage, was seinen politischen Spielraum erheblich einschränken könnte. Es folgen die wichtigsten Fakten zu der Abstimmung.

* In den USA wird alle zwei Jahre über das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats abgestimmt. Gleichzeitig finden in vielen Bundesstaaten und Kommunen Wahlen statt.

* Die Republikaner halten gegenwärtig beide Kongresskammern die Mehrheit. Der Statistik-Website FiveThirtyEight zufolge beträgt die Wahrscheinlichkeit 80 Prozent, dass die Demokraten das Repräsentantenhaus erobern. Beim Senat liegt die Chance bei 32 Prozent.

* Die Demokraten könnten mit einem Sieg in einer der Kammern Anhörung zu den umstrittenen Vorgängen der vergangenen Monate in der US-Politik ansetzen und Ermittlungen einleiten. Zudem können sie Kompromisse bei Gesetzentwürfen erzwingen oder diese ganz blockieren. Bei einem Sieg in beiden Kammern wäre ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump denkbar.

* Für die Demokraten spricht, dass die Partei, die den Präsidenten stellt, üblicherweise bei der Zwischenwahl Verluste erleidet. Für die Republikaner spricht die gute Wirtschaftslage.

* Von zentraler Bedeutung ist die Wahlbeteiligung. Üblicherweise geben nur vier von zehn US-Bürgern bei den Zwischenwahlen ihre Stimme ab. In diesem Jahr haben die Demokraten einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge in diesem Punkt einen Vorteil. Hintergrund ist demnach eine Verärgerung über Trumps Politik.

Rote Welle, blaue Welle - das Farbenmeer der US-Kongresswahl

In der US-Berichterstattung über die US-Kongresswahl ist in diesem Jahr zudem immer wieder von politischen "Wellen" mit verschiedenen Farben die Rede. Zu den häufigsten gehören:

* "blue wave" (blaue Welle): Bezeichnet das Szenario eines überwältigenden Sieges der Demokraten, deren Parteifarbe blau ist.

* "red wave" (rote Welle): Der gegenteilige Ausgang, ein überragender Sieg der Republikaner, deren Parteifarbe rot ist. Umfragen zufolge ist dieser Ausgang ausgesprochen unwahrscheinlich. Präsident Donald Trump, selbst Republikaner, hat ihn auf Twitter beschworen.

* "pink wave" (rosa Welle): Beschreibt den neuen Rekord bei der Zahl der Kandidatinnen. Daten der Rutgers-Universität zufolge haben 235 Frauen die Vorwahlen für das Repräsentantenhaus gewonnen und 22 für den Senat. In 32 Fällen treten für die beiden großen Parteien zwei Frauen gegeneinander an - auch ein Rekord.

* "rainbow wave" (Regenbogen-Welle): Steht für die 21 Mitglieder von sexuellen Minderheiten (LGBT), die für einen Sitz im Kongress kandidieren. Wie die "New York Times" unter Berufung auf die überparteiliche Organisation LGBTQ Victory Fund berichtet, sind das vier Mal so viele wie zu Beginn der entsprechenden Erhebungen vor acht Jahren. Alle Kandidaten sind Demokraten.

(Reuters)