Zwei Mitglieder seiner Grossfamilie - Kairat Scharipbajew and Dimasch Dossanow - hätten die Führung von staatlichen Öl- und Gas-Firmen niedergelegt, teilte der kasachische Staatsfonds Samruk-Kasjna am Samstag mit. Nasarbajew hatte Kasachstan seit der Unabhängigkeit als Präsident fast 30 Jahre lang mit harter Hand regiert. 2019 hatte er das Amt an den von ihm selbst ausgewählten Nachfolger Kassym-Schomart Tokajew übergeben. Nasarbajew und sein Clan behielten aber grossen Einfluss in Wirtschaft und Politik. Der 81-Jährige hat sich nicht in der Öffentlichkeit seit Beginn der Proteste am 4. Januar gezeigt.

Scharipbajew ist mit der ältesten Tochter von Nasarbajew verheiratet. Dossanov ist der Ehemann der jüngsten Tochter des Ex-Präsidenten. Tokajew hatte vergangene Woche gefordert, die Gefolgsleute von Nasarbajew sollten ihren Wohlstand mit der Gesellschaft durch regelmässige Spenden in eine neue gemeinnützige Stiftung teilen.

Die mit russischer Hilfe niedergeschlagenen Proteste hatten sich am Anstieg der Gaspreise entzündet. Viele Kasachen haben ihre Autos auf Gasbetrieb umgestellt und sind auf günstige Preise angewiesen. Am Samstag teilten kasachische Behörden mit, der stellvertretende Energieminister sowie weitere Menschen, die für den "ungerechtfertigten" Gaspreisanstieg verantwortlich sein sollen, seien festgenommen worden.

(Reuters)