Überprüft werden im Kanton Basel-Stadt die Poststellen Kannenfeld, Kleinhüningen und Gellert, wie die Schweizerische Post am Mittwoch mitteilte. Die Post wolle diese Filialen einzeln sorgfältig prüfen und einen Mix an Zugangspunkten anstreben.

Die Überprüfung der Filialen ist Teil einer im vergangenen Herbst angekündigten Umstrukturierung. Das Unternehmen Post will bis zum Jahr 2020 insgesamt bis zu 600 traditionelle Poststellen abbauen. Die Post begründete dies mit veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung.

Elf weiteren Poststellen im Kanton Basel-Stadt werden bis mindestens 2020 garantiert, darunter auch die Poststelle in Riehen. Unverändert weitergeführt werde die Filiale mit Partner in Bettingen. In einem nächsten Schritt will die Post zudem den Ausbau von bis zu acht weiteren Zugangsmöglichkeiten auf dem Stadtgebiet vorantreiben.

Bis mindestens 2020 bestehen bleibt zudem die Hauptpost in der Innerstadt, wie schon im März bekannt wurde. Darauf hatten sich der Kanton, die Post sowie die Liegenschaftseigentümerin geeinigt, nachdem die Post im November angekündigt hatte, die Filiale schliessen zu wollen. Eine Weiterführung nach 2020 hänge davon ab, ob die Wirtschaftlichkeit bis dann deutlich verbessert werden kann.

KANTON BASEL-STADT BEDAUERT

Der Kanton Basel-Stadt bedauert den Entscheid der Post, wie Volkswirtschaftsdirektor Christoph Brutschin auf Anfrage sagte. Er sei jedoch froh, dass nicht noch mehr Filialen betroffen seien. Die Gespräche mit der Post seien konstruktiv verlaufen und der Kanton habe Einfluss nehmen können.

Es sei indes nachgewiesen worden, dass die Umsätze in den Poststellen zurückgingen und die Post habe den Auftrag, dort das Defizit abzubauen, sagte Brutschin weiter. Der Kanton habe jedoch klar verlangt, dass es Ersatzlösungen geben muss. Die Garantie für die restlichen Filialen nur bis in Jahr 2020 sei zudem "sehr kurz".

Kritisiert werden die Pläne der Post von der Gewerkschaft syndicom: Die vorgesehenen Ersatzlösungen seien ungenügend. So würde nur ein reduzierter Service angeboten. Mit ihrem Vorgehen ignoriere die Post die Bedürfnisse der Bevölkerung und der nationalen Politik, wo im Parlament breit abgestützte Motionen sowie eine Standesinitiative eingereicht wurden.

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(AWP)