Da die USA und ihre Verbündeten weder Gelegenheit noch Mut hätten, "dies in einer offenen und ehrlichen militärpolitischen Konfrontation zu versuchen", würden sie "abscheuliche Versuche" einer umfassenden Blockade unternehmen, sagte Naryschkin. "Das Ekelhafteste ist, dass dies unter falschen Parolen über die Notwendigkeit geschieht, die Souveränität der Ukraine und die europäische Sicherheit zu schützen." Dabei sei das Ziel der USA, kein weiteres Machtzentrum entstehen zu lassen.

Naryschkin sagte, zwischen Russland und dem Westen tobe bereits ein "heisser Krieg". "Westliche Politiker und Kommentatoren lieben es, die Vorgänge als "neuen Kalten Krieg" zu bezeichnen", sagte er. Das liege daran, dass die Auseinandersetzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in fernen Gebieten geführt worden sei. Jetzt aber sei "der Krieg bis an die Grenzen unseres Heimatlandes gekommen", sagte Naryschkin. "Für uns ist es also definitiv nicht "kalt", sondern ziemlich "heiss"." Russland bezeichnet den Angriff auf die Ukraine bisher nicht als Krieg, sondern als "Spezial-Operation".

Naryschkin betonte: "Was die künftige Ukraine betrifft, so wird sie natürlich von den Ukrainern bestimmt. Aber das wird eine ganz andere Ukraine sein und eine andere Geschichte." Moskau behauptet, die ukrainische Führung rund um den jüdischstämmigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestehe aus Nazis.

Für Russland sei der neutrale Status des Nachbarlandes von kritischer Bedeutung. "Dies ist die minimalste territoriale Barriere, die unser Land braucht, um Angriffe aus dem Westen abzuwehren", sagte der SWR-Chef. Am Ende der Rede sagte Naryschkin: "Der Krieg im postsowjetischen Raum hat - falls es jemand nicht bemerkt haben sollte - seit 30 Jahren nicht aufgehört. Und jetzt hat Russland eine echte Chance, dem ein Ende zu bereiten."/bvi/DP/nas

(AWP)