"Wir sind bereit für Verhandlungen mit unseren Partnern im Rahmen der Opec+ und für eine Zusammenarbeit mit den USA in dieser Frage", sagte Kremlchef Wladimir Putin am Freitag bei einem Treffen mit einer Arbeitsgruppe. "Nach vorläufigen Schätzungen denke ich, dass es dabei um eine Reduzierung im Volumen von etwa zehn Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gehen kann", sagte der russische Präsident. Es könne auch etwas mehr oder weniger sein. Es sei notwendig, alle Anstrengungen zu bündeln, um den Markt auszugleichen und die Ölproduktion zu reduzieren.

Die Minister der Opec+-Staaten wollen an diesem Montag (6. April) bei einer Videokonferenz über die Lage auf dem Energiemarkt beraten. Vertreten sind in der Opec+ die Länder des Opec-Kartells sowie weitere grosse Förderländer wie Russland. Dabei soll die Frage einer Produktionskürzung zum Abbau der chronischen Überversorgung am Ölmarkt diskutiert werden.

Die Internationale Energieagentur (IEA) zeigte sich jedoch zurückhaltend über eine mögliche Förderkürzung. Auch wenn eine Kürzung um zehn Millionen Barrel pro Tag erreicht werden könnte, dürfte dies nur etwas Zeit kaufen, sagte der Vorsitzende des Interessenverbands führender Industriestaaten, Fatih Birol.

In den vergangenen Wochen hatten die Corona-Krise und ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Während die Nachfrage als Folge der Virus-Pandemie weltweit einbricht, konnten sich beide Länder zuletzt nicht auf eine Förderkürzung verständigen. Saudi-Arabien hatte sogar seine Ölproduktion drastisch erhöht.

(AWP)