Die SVP-Fraktion empfiehlt der Vereinigten Bundesversammlung ein Zweierticket mit dem Berner Nationalrat und früheren Parteipräsidenten Albert Rösti sowie dem Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt. Einer dieser beiden wird die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer antreten.
Während sich Rösti bereits im ersten Wahlgang durchsetzte, brauchte es für den zweiten Namen auf dem Ticket vier Wahlgänge. Schliesslich setze sich Vogt hauchdünn gegen den Berner Ständerat Werner Salzmann durch. Den Unterschied machte nur eine Stimme aus.
Deutlich das Nachsehen hatten die Innerschweizer Kantonsregierungsmitglieder Michèle Blöchliger (NW) und Heinz Tännler (ZG).
Rösti als Kronfavorit
Auch angesichts dieser Umstände hat Rösti seine Favoritenrolle bestätigt. Für ihn spricht insbesondere, dass er im Parlament bestens vernetzt ist. Der 55-Jährige sitzt seit 2011 im Nationalrat. Er selber wollte davon jedoch nichts wissen. "Es ist ein Wettkampf", sagte er. Und er werde alles dafür tun, diesen zu gewinnen.
Doch auch Hans-Ueli Vogt hat Wahlchancen. Der 52-jährige Anwalt war 2015 bis 2021 Nationalrat. Er trat zurück, weil er sich auf seine Tätigkeit als Jurist und Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht konzentrieren wollte. Der Stadtzürcher, der von der Jungen SVP unterstützt wird, gilt als eher zurückhaltend.
Sie unterscheide politisch nicht viel, sagten die beiden Bundesratskandidaten unisono. Sie hätten aber unterschiedliche Persönlichkeiten.
Frau wird Sommaruga beerben
Einen Schritt weniger weit auf der Suche nach einem neuen Mitglied im Bundesrat ist die SP. Sie will erst in einer Woche definitiv entscheiden, wen sie dem Parlament vorschlägt. Klar ist aber, dass es zwei Frauen sein werden.
Der Antrag des Zürcher Ständerats Daniel Jositsch, auch Männer-Kandidaturen zuzulassen, scheiterte deutlich. Er zog sich daraufhin aus dem Rennen zurück.
Topfavoritin ist die Basler Ständerätin Eva Herzog. Ebenfalls im Rennen sind die Berner Regierungsrätin Evi Allemann sowie die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider.
(AWP)