In diesem Fall würden die Vereinigten Staaten zur Konfliktpartei in der Ukraine, sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag in Moskau. Demnach behalte sich die Atommacht das Recht vor, sich mit "allen möglichen Mitteln" zu verteidigen.
"Wenn Washington die Entscheidung über die Lieferung von Raketen grösserer Reichweiten an Kiew trifft, dann überschreitet sie damit eine rote Linie. (...) In einem solchen Fall werden wir gezwungen sein, entsprechend zu reagieren", sagte Sacharowa. Russland hat im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine seine Atomwaffen in erhöhte Bereitschaft versetzt.
Die russische Führung warnt immer wieder, dass sich der Konflikt um die Ukraine zu einem Dritten Weltkrieg ausweiten könnte. Die Ukraine fordert seit Monaten, ihr für den Kampf gegen die russischen Invasoren auch Raketen mit einer grösseren Reichweite von 300 Kilometern zur Verfügung zu stellen, um die feindlichen Truppen zurückzudrängen. Kiew hatte dabei auch erklärt, dass es mit solchen Geschossen etwa die von Moskau gebaute Brücke zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ins Visier nehmen könnte.
Sacharowa betonte einmal mehr, dass die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine die Kampfhandlungen in dem Land in die Länge ziehe und neue Opfer unter der Zivilbevölkerung bringe. "Vor allem führt das näher an die Linie eines direkten militärischen Zusammenstosses zwischen Russland und den Staaten der Nato", sagte sie. "Wir wollen noch einmal unterstreichen, indem die USA und ihre Verbündeten das Kiewer Regime mit Waffen ausrüsten, werden sie faktisch zu Beteiligten an Kriegsverbrechen", meinte Sacharowa. Der Westen begründet die Waffenlieferungen damit, dass die Ukraine ein Recht auf Selbstverteidigung hat.
(AWP)