Im zweiten Pandemie-Jahr gab es wieder mehr Menschen und Güter zu transportieren, sodass SBB, Postauto und auch die Flugsicherung Sykguide die Erträge gegenüber dem Vorjahr steigern konnten. Insgesamt waren die Einkünfte aber immer noch tiefer als vor der Pandemie. SBB und Sykguide beendeten das Jahr mit roten Zahlen.

"Teilweise erreicht" für SBB

Die SBB haben die Ziele für 2021 "teilweise erreicht", wie es in der Mitteilung des Bundesrates heisst. Die Transportleistung der Bahn blieb ein Drittel unter jener von 2019. Die Kunden waren zufriedener, die Werte für Pünktlichkeit und Sicherheit im Personen- und im Güterverkehr gingen aber etwas zurück.

Die gesunkene Nachfrage traf vor allem den Personen-Fernverkehr; im Regionalverkehr und im Güterverkehr leistete die öffentliche Hand Unterstützung. Durch die Verluste in den Jahren 2020 und 2021 stieg die Verschuldung um 720 Millionen auf über 11 Milliarden Franken, wie die SBB bereits am Dienstag mitteilten.

Mit einem Massnahmenpaket, auf das sich Bund und SBB Ende 2021 einigten, soll das Unternehmen nun finanziell stabilisiert werden. Die Vorgaben zur Verschuldung - das 6,5-Fache des Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Goodwill-Amortisation) - sollten damit mittelfristig wieder erreicht werden. Ende 2021 lag die Verschuldung beim 13,7-Fachen des Ebitda.

Weniger Menschen an Postschaltern

"Insgesamt erreicht" haben die Ziele die Post, Skyguide und Swisscom. Die Post habe ihre Marktanteile weitgehend halten können, sowohl bei der Brief- und Paketpost als auch beim Zahlungsverkehr und beim Personenverkehr. Es kamen aber erneut weniger Menschen an die Schalter, und es wurden wiederum weniger Briefe verschickt.

Die Post-Fahrzeuge - Postautos als auch Transportfahrzeuge - legten 2021 mehr Kilometer zurück und schieden entsprechend mehr CO2 aus. Der Bundesrat erwartet, dass die Post Massnahmen für die Reduktion dieser Emissionen ergreift. Der Bund erhält wie in den zwei Vorjahren 50 Millionen Franken Dividende von der Post.

Einschneidende Folgen für Skyguide

Die Flugsicherung Skyguide hatte - wegen des wegen Covid-19 praktisch zusammengebrochenen Flugverkehrs - einschneidende Folgen zu verkraften, trotz einer gewissen Erholung im Jahr 2021. Dank des weniger dichten Verkehrs hätten die Verspätungen in der zivilen Luftfahrt einen historischen Tiefstand erreicht, so der Bundesrat.

Im Sommer 2021 gewährte der Bund Skyguide ein Darlehen von 250 Millionen Franken. Wegen der Verluste überstieg die Verschuldung der Flugsicherung im vergangenen Jahr die vom Bundesrat gesetzte Obergrenze, nämlich das Zweifache des Ebitda.

Bei der Swisscom - sie hatte laut dem Bundesrat am wenigsten zu leiden unter der Pandemie - liegt der Gewinn im Rahmen der Erwartungen. Bei der Nutzung der Telekommunikationsdienste gab es keinen Einbruch. Die Zufriedenheit der Kundschaft habe in allen Geschäftsfeldern über dem Branchendurchschnitt gelegen.

(AWP)