SBB-Präsidentin Monika Ribar schliesst Preiserhöhungen bei der Bahn trotz der anhaltenden Coronakrise aus, sagte sie in einem am Karfreitag veröffentlichten Interview mit CH Media.

"In den nächsten Jahren wird es keine Preiserhöhungen geben können", sagte die 60-jährige Verwaltungsratspräsidentin. "Wir sind ein Unternehmen des Service Public und müssen andere Mittel ergreifen, um finanziell gesund zu bleiben, als höhere Preise."

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verzeichnen zur Zeit der Coronavirus-Pandemie rund 90 Prozent weniger Passagiere als üblich. Ribar rechnet bis Ende Jahr mit wahrscheinlich roten Zahlen. Das Unternehmen hat für mehrere Bereiche Kurzarbeit beantragt. Betroffen sind laut der SBB-Präsidentin Produktionsbereiche im Personenverkehr wie der Vertrieb mit Kundenbegleitung, Frequenzerhebung, Zugabfertigung und Gepäcktransport.

Die SBB hätten in den vergangenen Jahren eine Strategie verfolgt, um die Preise stabil zu halten oder mit Sparbilletten zu senken, erklärte Ribar weiter. "Das ist jetzt erst recht der richtige Weg."

Die SBB wollen künftig auch dank der Digitalisierung die Abo-Formen individueller gestalten. So werde es auf das jeweilige Kundenverhalten zugeschnittene Angebote geben, sagte Ribar. Die Datenschutzbestimmungen würden dabei jederzeit strikte eingehalten.

(AWP)