Der Kurssturz an der japanischen Börse wegen überraschend schlechten Konjunkturdaten aus China zieht auch den Swiss Market Index (SMI) in den roten Bereich. Der Leitindex der Schweizer Börse taucht am Donnerstag gegen 3 Prozent. Laut Marktkennern ist dies die seit langem angekündigte Korrektur an den Aktienmärkten. Doch wie lange wird die Baisse anhalten?

Der Kursverlauf des SMI zeigt: Mini-Kurstaucher werden umgehend wettgemacht. Und auch grössere Korrekturen sind alles andere als nachhaltig. So dauerte die Korrektur von gut 400 Punkten im April gerade mal zwei Wochen.

Vieles spricht dafür, dass auch die heutige Kurskorrektur nicht von langer Dauer sein dürfte. Denn die kellertiefen Zinsen zwingen Investoren weiterhin, mehr Risiko zu nehmen, sprich in die Aktienmärkte zu investieren. Allen voran Pensionskassen haben bezüglich der Erhöhung der Aktienquote noch Spielraum, sagte Swisscanto-CEO Gérard Fischer anlässlich der Präsentation der Pensionskassen-Umfrage 2013 letzte Woche (zum Artikel).

Schrittweise Aktien zukaufen

Zu dicke Liquiditätspolster verzeichnen nicht nur institutionelle Investoren, sondern auch die Privatanleger. Viele halten sich noch zurück und hoffen auf eine grössere Korrektur, bevor sie einsteigen. Die am Donnerstag eingeleitete Korrektur sollten Anleger deshalb verstärkt Aufmerksamkeit schenken. Eine mögliche Anlagestrategie ist ein schrittweiser Zukauf von Aktien nach jeweiligen Kursrücksetzern.

Für risikoscheue Anleger sind defensive Titel nach wie vor empfehlenswert. Sie reagieren weniger stark auf konjunkturelle Dellen und zahlen in der Regel eine stabile Dividende. Hinzu kommt: Trotz der teilweise starken Kursavancen in den vergangenen Monaten sind die Titel nicht überbewertet. Anleger mit mehr Risikoappetit bieten sich zyklische Werte an, die über gute Bilanzen und Cashflows verfügen.

Billionenspiel der Notenbanken geht weiter

Äusserst nervös reagieren die Börsen auf Nachrichten, die Notenbanken könnten ihr Billionenspiel vorzeitig beenden. Einen ersten Vorgeschmack davon gab es am Mittwoch. US-Notenbankchef Ben Bernanke erklärte zwar vor dem Kongress, das Fed werde weiter Wertpapiere im grossem Stil aufkaufen. Eine Bemerkung liess die Märkte allerdings aufhorchen: Das Tempo könne "auf einer der nächsten Sitzungen" gedrosselt werden, falls sich die Beschäftigungslage nachhaltig aufhelle, war im Fed-Sitzungsprotokoll zu lesen. Die US-Börse drehte kurz danach ins Minus.

Allerdings: Von einer Besserung der Jobsituation sind die USA noch ein gutes Stück entfernt. Die Geldschleusen dürften somit weiterhin offen stehen und die Aktienkurse nach oben hieven.