"Sollen Anleger 2013 in physisches Gold oder Goldaktien investieren?", fragt cash seit vergangenem Freitag seine Leser in einer Online-Umfrage mit bisher über 1600 Teilnehmenden. Eine Studie der Steinbeis-Hochschule Berlin hatte ergeben, dass in Deutschland Privathaushalte rund 8000 Tonnen Gold im Wert von fast 400 Milliarden Euro besitzen. Das übertrifft die Summe, die in direkten Aktienanlagen gehalten werden.

Schweizer Anleger hingegen sind deutlich skeptischer gegenüber Goldinvestments geworden, wie das Resultat der cash-Umfrage zeigt: Zwar wollen 41 Prozent der Teilnehmenden weiterhin Goldbarren kaufen, und 15 Prozent auf Goldaktien setzen. Eine grosse Minderheit von 44 Prozent lässt hingegen künftig die Finger vom gelben Edelmetall.

Steigende Zahl der Gold-Skeptiker

Diese Zahl ist erstaunlich – vor allem deshalb, weil sie über die letzten Monate hinweg kontinuierlich angestiegen ist. Bei einer ähnlichen cash-Umfrage im letzten August glaubten 32 Prozent an keinen weiteren Anstieg des Goldpreises. Und vor drei Wochen sagten bereits 42 Prozent, dass der Goldpreis die Höchststände bereits hinter sich habe.

Die steigende Skepsis gegenüber Gold rührt wohl daher, dass einerseits seit Monaten die Aktienmärkte boomen und die Flucht in Sicherheit deutlich abgenommen hat. Das zeigt die Entwicklung so genannt "sicherer Häfen" wie der zehnjährigen Schweizer Bundesobligation oder dem Franken. Andererseits bröckelt der Preis für eine Feinunze Gold seit Monaten ab und erreichte am Dienstag mit 1640 Dollar den tiefsten Stand seit vergangenem Sommer.

Dennoch glauben die meisten Prognostiker, dass der Goldkurs in den nächsten Monaten wieder anziehen wird. Durch die extrem expansive Geldpolitik der Zentralbanken erwarten sie früher oder später eine stärkere Inflation, die Anleger durch Beimischung von Gold im Portfolio abfedern können. Ein weiterer Treiber für höhere Goldpreise sind auch die rekordtiefen Zinsen sowie die steigende Nachfrage von Notenbanken – insbesondere aus China.