Am 24. November stimmen Volk und Stände darüber ab, ob der höchste Lohn in Schweizer Unternehmen künftig maximal zwölfmal so hoch sein darf wie der niedrigste. "Wie werden Sie bei 1:12 abstimmen?", fragte cash seine Leser seit letzter Woche in einer Online-Umfrage. Während es noch 19 Tage bis zur Abstimmung dauert, sind die Meinungen der cash-Leser bereits klar verteilt.

68 Prozent oder mehr als zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer werden ein "Nein" in die Urne legen. Demgegenüber stehen 28 Prozent der rund 3400 Teilnehmer, die die Initiative der Jungsozialisten Schweiz befürworten. Nur 4 Prozent geben an, nicht abzustimmen.

Obwohl Online-Umfragen von cash keinen wissenschaftlich-repräsentativen Charakter haben, zeigen sie sich doch häufig als verlässlicher Gradmesser. Die Abzocker-Initiative, über die Anfang März abgestimmt wurde, erhielt im Vorfeld unter den cash-Lesern in einer Online-Umfrage einen Zuspruch von 60 Prozent. Die Zahl wich damals nur unwesentlich von den als repräsentativ ausgewiesenen Umfragewerten der Forschungsinstitute ab. An der Urne wurde das Volksbegehren schliesslich mit einem Ja-Anteil von 68 Prozent angenommen.

Taktische Schwächen ohne Einfluss

Die momentane cash-Umfrage zur 1:12-Initiative bringt indes ein viel deutlicheres Resultat als die letzte offizielle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG. Die zwischen dem 7. und 12. Oktober durchgeführte Befragung zeigte keine Mehrheit. Die Befürworter und Gegner der 1:12-Initiative hielten sich mit je 44 Prozent die Waage, 12 Prozent waren noch unentschlossen.

Politexperte Michael Hermann zeigte letzte Woche im cash-Interview die Schwächen der 1:12-Gegen-Kampagne auf und sagte, die Wirtschaft führe im Abstimmungskampf einen Eiertanz auf. Von diesen taktischen Schwächen der Gegenseite lassen sich die cash-Leser aber offenbar nicht beeinflussen.

Ob sich bei der Juso-Initiative eine ähnliche Tendenz herausschält oder ob sich die Befürworter gar einen Vorsprung erarbeiten können, wird sich nächste Woche weisen. Dann publiziert gfs.bern seine zweite Befragung, wie das Institut auf Anfrage von cash mitteilt.