Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Ausgaben für Sozialleistungen 2015 um 4,2% auf 162 Mrd zu. Das Wachstum lag damit über dem langjährigen Trend von 3,3%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Die Hauptgründe für den Anstieg liegen in den Bereichen Alter und Gesundheit, den beiden grössten Kostenpunkten.

Im Jahr 1990 hatten die Ausgaben unter Berücksichtigung der Preisentwicklung noch 72 Mrd CHF betragen, was einem Anteil von 15% des BIP entsprach. 2004 erreichte die Sozialleistungsquote knapp 24% und stagnierte bis 2014 zwischen 22 und 24%.

FAST DIE HÄLFTE FÜR DAS ALTER

Mit Ausnahme der Ausgaben für die Arbeitslosigkeit, welcher konjunkturbedingten Schwankungen unterliegt, blieben die Anteile seit 1990 mehr oder weniger konstant. 2015 entfielen knapp 43% auf das Alter. Dahinter folgen die Bereiche Krankheit/Gesundheitsversorgung (30%) und Invalidität (9%).

Die eigentliche Sozialhilfe wird vom BFS in der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit unter dem Kapitel "soziale Ausgrenzung" verbucht. Die Aufwendungen dafür machten 2015 lediglich 3% der gesamten Leistungen aus.

Zwei Drittel der rund 206 Mrd CHF Einnahmen der sozialen Sicherheit werden durch Sozialversicherungsbeiträge finanziert, Dieser Anteil ist hoch im Vergleich zur EU (54%). In der Schweiz übernehmen die versicherten und geschützten Personen 36%, die Arbeitgeber 30%. Der Rest setzt sich aus Staatsbeiträgen (24%) und übrigen Einnahmen (10% zusammen).

SOZIALLEISTUNGEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für die soziale Sicherheit. 2014 lag sie mit umgerechnet 10'100 Kaufkraftstandards (KKS) hinter Dänemark (10'700) und Österreich (10'300) auf Rang 5. Am meisten gaben Luxemburg (14'700) und Norwegen (11'800) pro Einwohner aus.

Anders sieht es aus, wenn die Bedeutung der Ausgaben an der Wirtschaftskraft gemessen wird. Mit einem Anteil von gut 24% des BIP rangierte die Schweiz 2014 noch unter dem EU-Durchschnitt (28%). Die höchsten Sozialleistungsquoten wiesen mit 32% Dänemark und Frankreich auf.

(AWP)