Händlern zufolge wurden 1,6 Millionen Tonnen russisches Öl für die Verladung auf See in den nächsten vier Wochen gekauft. Neben der fehlenden Nachfrage aus den europäischen Ländern infolge der Coronavirus-Epidemie nutzten die Chinesen auch die Tiefstpreise für die Ölsorte, sagten Händler am Mittwoch.

Für russische Öl-Unternehmen kommt das Interesse aus China wie gerufen. Wegen der absehbaren Rezession in den westlichen Industrieländern setzt ihnen auch noch der Preiskampf mit dem Rivalen Saudi-Arabien zu, das im Kampf um Marktanteile den Handel mit dem Rohstoff flutet.

Die Lieferungen könnten auch darauf hindeuten, dass China den Einbruch der Ölpreise nutzt, um seine strategischen Reserven aufzufüllen. Analysten von Wood Mackenzie schätzen, dass Chinas strategische und kommerzielle Erdölreserven im diesem Jahr etwa 1,15 Milliarden Barrel erreichen könnten. Das entspreche dem Ölbedarf von 83 Tagen. 2019 lagen die Reserven noch bei 900 Millionen, 2014 sogar nur bei 200 Millionen Barrel.

(Reuters)