Yoon betonte, dass die Denuklearisierung wesentlich für einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel sei. Mit Denuklearisierung meinen die USA und Südkorea den kompletten Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms, das in den vergangenen Jahren immer wieder international für Schlagzeilen sorgte.

Südkoreas konservativer Staatschef hatte bereits zu seinem Amtsantritt im Mai vorgeschlagen, einen "kühnen Plan" für den Wiederaufbau der nordkoreanischen Wirtschaft vorlegen zu wollen. Diesmal nannte er mehr Details. Yoon zählte dazu die Hilfe mit Nahrungsmitteln, die Unterstützung für den Bau einer Infrastruktur für die Erzeugung und Weiterleitung von Energie sowie Projekte zur Modernisierung von Häfen und Flughäfen in Nordkorea.

Schon frühere südkoreanische Regierungen hatten Pjöngjang mit der Aussicht auf grössere Wirtschaftshilfen zum Einlenken im Atomstreit bewegen wollen. Die kommunistische Führung liess sich letztlich aber nicht darauf ein. Sie sieht in dem Atomprogramm eine Garantie für ihr Überleben. Dafür nimmt sie auch heftige internationale Sanktionen in Kauf, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hemmen.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich in diesem Jahr nach einer Reihe von Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea wieder verschärft. Pjöngjang wirft wiederum den USA eine feindselige Politik und Südkorea eine unterwürfige Haltung zu seinem Bündnispartner vor./dg/DP/men

(AWP)