Der russische Milliardär Viktor Vekselberg, der unter anderem an den Schweizer Industriefirmen Sulzer, Oerlikon und Schmolz+Bickenbach beteiligt ist, hat laut einem Bericht der SonntagsZeitung (SoZ) beim US-Finanzministerium um die Aufhebung der Sanktionen nachgesucht.

Die USA hatten im vergangenen Frühling Sanktionen gegen eine Reihe von russischen Oligarchen verhängt, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen sollen. Vekselberg gilt als neuntreichster Geschäftsmann Russlands. Er hatte in der Folge die über Vekselbergs Gesellschaft Renova gehaltenen Industriebeteiligungen deutlich reduziert, um die entsprechenden Unternehmen aus der Schusslinie der US-Sanktionen zu nehmen.

So hatte Renova die Beteiligung an Sulzer durch den Verkauf von 5 Millionen Aktien an das Unternehmen auf unter 50 Prozent reduziert. Allerdings sei der Erlös von 546 Millionen Franken auf Anordnung der Sanktionsbehörde in die USA transferiert worden und dort nach wie vor auf Sperrkonten blockiert, heisst es. Blockiert seien auch die Dividenden an Vekselbergs Finanzvehikel, sagte ein Sulzer-Sprecher gegenüber der SoZ.

Existenzgefährdend könne für Vekselberg aber auch die Weigerung westlicher Banken werden, ihn mit Krediten zu versorgen, heisst es in dem Artikel. So hätten etwa die UBS, die Credit Suisse, die Deutsche Bank und die ING auf die Rückzahlung offener Kredite gepocht. Innert Wochen habe er neue Geldgeber finden müssen. Vekselberg fordere von den Schweizer Banken UBS, CS und Julius Bär Schadenersatz über 200 Millionen Franken, geklagt habe er aber bislang nicht.

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(AWP)