Daneben treibt die Swisscom-Tochter für die Schweizer Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik (Suisa) Urheberrechtsentschädigungen ein.

Im Moment sei es noch zu früh um zu sagen, wie es nach dem Aus für das Inkasso der Empfangsgebühren mit der Billag weitergehe, sagte Sprecher Dominik Müller gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Denkbar sei eine Schliessung. Neue Kunden zu finden dürfte sich nicht einfach gestalten: Der Inkassomarkt sei bereits gesättigt, sagte Müller. Zunächst gehe es darum, den Auftrag bis Ende 2018 professionell weiterzuführen.

Die Billag zeigte sich zudem enttäuscht über den Entscheid. Es gehe immerhin um rund 250 zweisprachige und qualifizierte Mitarbeiter, sagte Müller. Zudem sei die Billag erst zwei Stunden vor der offiziellen Mitteilung kurz informiert worden.

Die in Freiburg ansässige Swisscom-Tochter erhebt seit 1998 die Empfangsgebühren im Auftrag der Eidgenossenschaft. Zuvor wurden die Gebühren automatisch mit der monatlichen Telefonrechnung einkassiert.

Die Swisscom wurde jedoch bei der Teilprivatisierung verpflichtet, das Inkasso bis spätestens 2002 weiterzuführen, um die Kontinuität sicherzustellen. Im Zuge dessen übernahm die Tochter Billag die Aufgabe. 1999 erhielt sie in einer öffentlichen Ausschreibung definitiv den Zuschlag. Auch danach konnte die Billag ihr Mandat verteidigen.

Laut Angaben auf ihrer Internetseite betreut die Billag über drei Millionen Kundinnen und Kunden. Pro Jahr stellt sie rund 4,5 Millionen Rechnungen aus. Dafür erhält sie vom Bund jährlich 54 Mio CHF von den fast 1,3 Mrd CHF an Empfangsgebühren. Das ist ein Anteil von 4,4%.

Die Billag hatte im November nach dem Ende der Ausschreibung bekannt gegeben, sich für das Mandat ab 2019 beworben zu haben.

(AWP)